12. Impulsveranstaltung
Game-based Learning als unternehmerischer Erfolgsfaktor
Donnerstag, 28. September 2017
SHtotal, Parterre, Herrenacker 15, Schaffhausen (Lageplan)
Am Donnerstag, 28. September 2017, hat im Haus der Wirtschaft in Schaffhausen die 12. Im-pulsveranstaltung des ITS Industrie- und Technozentrum Schaffhausen und der Fachhochschule St. Gallen stattgefunden. Über 20 regionale Firmenvertreter fanden sich ein, um herauszufinden, wie mit spielerischen Formen im unternehmerischen Umfeld Wissen vermittelt werden kann.
Impressionen:
Thema:
Vom Videospiel in den Rennwagen
Jann Mardenborough ist heute 26 Jahre alt und professioneller Rennfahrer für Nissan. Doch sein Rennfahrertalent hat er nicht auf Kartstrecken bewiesen, sondern im Rennsimulator des bekannten Playstation-Spiels «Gran Turismo». Eine untypische Entwicklung, wie Referent Dr. Andreas Peter von der Fachhochschule St. Gallen anmerkte. Doch die Gesellschaft habe sich verändert und mit ihr die Anforderungen an die Ausbildung, merkte er an. Deshalb brauche es eine Anpassung des Bildungssystems, das noch heute im Grunde gleich aufgebaut sei, wie vor 50 Jahren. Es müssten neue Fähigkeiten ausgebildet werden. Das heisst, neben den Fähigkeiten der Grundbildung sind Problemlösung, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Kollaboration die wichtigsten Kompetenzen im 21. Jahrhundert, während Neugier, Eigeninitiative oder Führungskompetenzen zu den wichtigsten Charaktereigenschaften zählen. Und viele davon können durch spielbasiertes Lernen vermittelt werden. Eine Forderung, die auch am letzten World Economic Forum von den Wirtschaftsleadern formuliert wurde. «Spielen macht klüger und glücklicher», hielt Peter fest – und untermauerte seine Aussagen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Doch das Spielen sei heute gefährdet – sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen. Ob Strategien und Modelle mit Lego Serious Play zu entwickeln, Verhandlungsgeschick mittels speziellen Videospielen zu fördern oder durch Zeichnen Ideen zu Visualisieren – die Möglichkeiten dazu seien vielfältig und für verschiedenste Bereiche im unternehmerischen Umfeld anwendbar. Dazu zählen etwa Strategieentwicklung, Marke-ting, Produktentwicklung oder gar Recruiting.
Der Arbeitsplatz von morgen
Die Spielformen würden die Motivation erhöhen und den Arbeitsrhythmus in positivem Sinne aufbrechen. Dies bemerkten in der anschliessenden, regen Diskussion auch die jüngeren Teilnehmer. Acht Stunden am Arbeitsplatz zu sitzen und nur auf den Bildschirm zu starren, entspreche nicht mehr der Arbeitsweise junger Arbeitnehmer, merkte etwa ein Besucher an. Flexible Arbeitszeiten mit Deadlines für Projekte, sogenanntes agiles Arbeiten, sei heute gewünscht. Dies würde die Zufriedenheit und Motivation am Arbeitsplatz erhöhen. Und bei solchen Arbeitsmodellen würden auch Schulungsformen wie etwa das spielbasierte Lernen einen Platz finden. Zu glauben, dass man dies aber von heute auf morgen in einem grossen Unternehmen ändern könne, sei wohl ein Irrtum, merkten Peter und auch einige Besucher an. Viel mehr müsste dies in einem kleinen Team getestet und etabliert werden – und anschliessend auf mehr und mehr Abteilungen ausgeweitet werden, so das Fazit zum Ende der Diskussion.
Im Anschluss an das Referat hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre kreativen Ideen für den «Arbeitsplatz von morgen» beim gemeinsamen Apéro noch weiter zu vertiefen.
Programm:
- Begrüssung durch Roger Roth
- Referat durch Dr. Andreas Peter, Institut für Innovation, Design und Engineering, FH St. Gallen
- Diskussionsrunde
- Kleiner Apéro und Networking
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